Im Zuge der Wiedereinrichtung einer kath. Pfarrei wurde auf Veranlassung von Fürst Johann Dominik anstelle des baufällig gewordenen Vorgängerbaus von seinem Kirner Hofbaumeister Johann Thomas Petri 1765 die ev. Kirche für beide Konfessionen gebaut. Im Mittelpunkt des Dorfes, über das Niveau der Straße erhoben und von einer Stützmauer eingefasst. Hierbei handelt es sich um einen dreiseitig geschlossenen, verputzten Saalbau und einen viergeschossigen Westturm mit doppelter welscher Haube. Die Eingänge befinden sich an Süd- und Nordseite und sind mit profilierten rund- bzw. stichbogigen Gewänden mit Gesimsverdachung ausgeführt. Bis zur Aufhebung des Simultaneums 1897 war der Chor den Katholiken, das Schiff den Protestanten vorbehalten. Die Kanzel mit polygonalem Korb (imitierte Einlegearbeit) und kronenartigem Schalldeckel sowie die geschnitzten Wangen des Gestühls stammen aus dem Vorgängerbau der heutigen Kirche. Die heute auf der Westempore aufgestellte Orgel wurde 1870 von Georg Karl Ernst Stumm aus Sulzbach gebaut und befindet sich seit 1894 in Sien. Im Erdgeschoß des Turms findet man den wappengeschmückten Gedenkstein für die drei letzten Mitglieder der Familie der Ritter von Sein (Trabold von Sien, seine Ehefrau Margarethe von Nackenheim und die Tochter beider, Schonette von Sien, die in zweiter Ehe mit Reinhard von Sickingen verheiratet war), 1560 von den Söhnen Franz von Sickingen aufgestellt. Zwischen ev. und kath. Pfarrkirche steht das 1830 errichtete, 1971 durch O. Vogel, Trier, zum Gemeindezentrum umgebaute ehem. Ev. Pfarrhaus.
Die Renovierung der ev. Kirche fand in den Jahren 1981-1984 statt. Feierliche Einweihnug in neuer Gestalt an Heiligabend 1984.
Hierbei handelt es sich um einen Neugotischen Bau mit dreiseitigem Chorschluss und hohem Westturm, der 1892/93 am damaligen Ortsrand von Architekt Walther/Lauterecken errichtet wurde. In Stellung, Größe und Grundriss auf die ältere ev. Kirche bezogen, in der Wahl des Materials- roter Sandstein- und der Stilformen dagegen in zeittypischer Weise mit ihr im Kontrast. Der Innenraum ist im Vorbild mittelalterlicher Kirchen an der Mosel als zweischiffige Halle gestaffelt und über mittlerer Rundstützenreihe gewölbt, zur Ost- und Westwand dreiteilig überleitend. Die neugotische Ausstattung ist in großen Teilen erhalten, so Orgelempore und Prospekt im Westen, Bänke, Kanzel, Glasmalerei und Rankenmalerei in den Gewölben. Die Altäre wurden zum Teil verändert und neu zusammengesetzt. Zudem findet man einen einfachen barocken Taufstein aus gelben Sandstein. Außen an der Südwand befindet sich ein Kreuzaltar mit neubarockem Altartisch aus gelbem Sandstein mit barock anmutendem Korpus. 1874 wurde er zum Missionskreuz umgedeutet.
Friedhof
Anfang der 2000er Jahre wurde der Friedhof für Sarg-und Urnenbestattungen erweitert. 2005 erfolgte die Renovierung der 1970 errichteten Leichenhalle. Um den Bürgern die Möglichkeit einer Pflegeleichten Grabstätte zu bieten wurde im Jahr 2018 ein Wiesengrabfeld für Urnenbestattungen angelegt.